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ZGAP - Zootier des Jahres 

Zootier des Jahres 2025 - das GÜRTELTIER



Das Gürteltier ist das „Zootier des Jahres 2025“

Die kleinen Ritter der neuen Welt.

Die heute lebenden Gürteltiere werden in zwei Familien untergliedert, die sich aus neun Gattungen und 23 Arten zusammensetzen. Die Familie der Dasypodidae umfasst die Langnasengürteltiere (Dasypus), alle anderen Gattungen werden in der Familie der Chlamyphoridae zusammengefasst.

Eine Besonderheit der Gürteltiere ist ihre knöcherne äußere Panzerbildung. Zudem besitzen sie kräftige Vorderbeine mit großen Klauen, die sie zum Graben nutzen. Manche Gürteltierarten sind in der Lage sich zu einer Kugel zusammenzurollen, um sich vor Feinden zu schützen.

Die meisten Gürteltierarten leben in Mittel- und Südamerika, es sind aber auch ein paar Arten in den südöstlichen Teilen Nordamerikas verbreitet. Dabei bevorzugen sie offene, trockene Lebensräume wie Halbwüsten, Savannen und Steppen. Es gibt aber auch Arten, die im tropischen Regenwald, in Feuchtgebieten wie dem Pantanal oder in gebirgigen Regionen vorkommen.

Zum Anlegen ihrer Baue benötigen sie einen lockeren Untergrund.

Gürteltiere sind hauptsächlich Insektenfresser, ernähren sich aber auch von Pflanzen, Früchten und kleinen Wirbeltieren.


Ökologische Bedeutung

Gürteltiere haben als „ecosystem engineer“ einen großen Einfluss auf ihr Habitat. Da sie durch ihre Lebensweise viel graben, lockern sie den Boden auf und tragen zur Durchlüftung des Bodensubstrates bei, was „Bioturbation“ genannt wird. Weil ein Gürteltier immer wieder neue Baue anlegt, profitieren auch viele andere Tierarten davon. Über 34 Arten nutzen die verlassenen Gürteltierbaue als Unterschlupf. Darunter Maikongs, Ozelots, Halsbandpekaris, Flachlandtapire, Südliche Tamanduas, Azara-Agutis oder Nacktgesichthokkos.


Vorfahre der Gürteltiere

Der Glyptodon wird als Vorfahre heutiger Gürteltiere angesehen. Er lebte während des Pleistozäns, vor etwa 2,5 Millionen bis 10.000 Jahren und war vor allem in Südamerika verbreitet. Glyptodons waren große, gepanzerte Tiere, die eine ähnliche Körperform wie moderne Gürteltiere hatten, jedoch viel größer waren. Sie konnten bis zu 3 Meter lang und über 1,5 Meter hoch werden. Ihr Körper war mit einem dicken, schützenden Panzer aus Knochenplatten bedeckt.

Im Gegensatz zu heutigen Gürteltierarten, die ein Leben als Einzelgänger bevorzugen, lebten Glyptodons vermutlich in Herden zusammen, ähnlich wie einige moderne Pflanzenfresser.

Schutzprojekte in Brasilien
Riesengürteltiere (Priodontes maximus), die mit bis zu 1,5 Metern Länge und bis 60 kg Gewicht, größte Art, haben eine große Schwäche für Bienenlarven. Diese wird ihnen zum Verhängnis, da sie als Plünderer von Bienenstöcken intensiv bejagt oder vergiftet werden. Durch die fortschreitende Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes und dadurch ihrer Futterressourcen steigen aber zwangsläufig die Übergriffe auf Bienenstöcke. Daher setzt sich unser Projektpartner, das Wild Animal Conservation Institute (ICAS) gezielt für den Schutz der Riesengürteltiere in Brasilien ein. Konkret wird sich auf den Mensch-Tier-Konflikt fokussiert und ein Ausgleich für die betroffenen Bienenhalter geschaffen und gezielte Schutzmaßnahmen für die Riesengürteltiere umgesetzt.

Die Cerrado-Savanne in Brasilien ist ein wichtiger Lebensraum für die von der Ausrottung bedrohte Art, doch einer kürzlich vom ICAS veröffentlichten Studie zufolge gibt es im Bundesstaat Mato Grosso do Sul nur noch 69 isolierte Fragmente eines geeigneten Lebensraums für Riesengürteltiere mit einer Fläche von über 25 km2. Das Revier eines Riesengürteltiers ist 25 km2 groß.

Die Imker arbeiten in den wenigen verbliebenen ursprünglichen Lebensräumen und sind daher wichtige Interessenvertreter und Partner, die sich für die Erhaltung einheimischer Lebensräume einsetzen. Riesengürteltiere werden von Imkern getötet, weil sie ihre Bienenstöcke zerstören, um Bienenlarven zu fressen. Ein einziges Riesengürteltier kann den Lebensunterhalt eines Imkers innerhalb weniger Wochen vernichten. Unsere Projektpartner arbeiten daran die Vergeltungstötung von Riesengürteltieren zu beenden und die Vorteile der Koexistenz mit Riesengürteltieren sowie Methoden zur Vermeidung von Angriffen zu fördern. 150 Imker konnten bereits für die Produktion von gürteltierfreundlichem Honig zertifiziert werden und das Projekt wurde auf vier weitere Regionen ausgeweitet. Nun sollen die Bemühungen weiter verstärkt werden.

Da in der lokalen Bevölkerung nur wenig über die einheimische Fauna und Flora bekannt ist wird ein Lehrerausbildungsprogramm etabliert und altersgerechte Module für Schulen erarbeitet. Darüber hinaus werden Möglichkeiten für lokale Schulen geschaffen, die Projektarbeit in der Cerrado-Savanne zu erleben. Die „Zootier des Jahres“-Kampagne unterstützt das Projektteam mit der Finanzierung eines Geländewagens, verschiedener Ausrüstung wie Kamerafallen und GPS-Sender sowie Umweltbildungsmaterial.

Schutzprojekt in Kolumbien
Gürteltiere gehören zu den faszinierendsten, aber auch zu den am wenigsten erforschten Säugetieren. Alle 23 existierenden Arten sind auf den amerikanischen Kontinent beschränkt, wo sie eine wichtige Rolle als Architekten der Natur und natürliche Kontrolleure von Insektenpopulationen spielen. Die Region Orinoco Llanos im Osten Kolumbiens wird von fünf Gürteltierarten bewohnt, darunter das Riesengürteltier (Priodontes maximus, VU) und das Savannengürteltier (Dasypus sabanicola, NT). Die Landschaft der Llanos wird von der zum Teil tropischen Savanne dominiert, die durch ausgedehnte, saisonal überflutete Savannen, Galerie- und Auwäldern gekennzeichnet ist. Insgesamt wurden 156 verschiedene Ökosysteme in den Llanos identifiziert, von denen 49 bereits vom Menschen verändert wurden. Gürteltiere kommen in den meisten von ihnen vor.

2012 starteten unsere Projektpartner von der Fundación Omacha ein Programm zum Schutz der Gürteltiere in den Llanos von Kolumbien als institutionenübergreifendes Programm zum langfristigen Erhalt dieser faszinierenden Arten. Private Unternehmen, Umweltbehörden und die örtlichen Gemeinden wurden in die Aktivitäten einbezogen, um das langfristige Engagement der wichtigsten Interessengruppen zu gewährleisten und die Erfolgschancen der Schutzstrategien zu erhöhen. Es wurden wissenschaftliche Forschung, Bildung, direkte Maßnahmen zur Bedrohungsminderung und verschiedene Strategien zur Sensibilisierung für Gürteltiere kombiniert. Zwei Ergebnisse dieser Arbeit stachen dabei hervor und belegten ein großes Potenzial für den gemeinschaftsbasierten Schutz: die breite Akzeptanz der Gürteltiere als Flaggschiffarten der Llanos in den Gemeinden und der Enthusiasmus sowie das Interesse der lokalen Gemeinschaft, zum Schutz der Gürteltiere beizutragen. Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass das Engagement der Bevölkerung für den Schutz der Gürteltiere - und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Allgemeinen - umso größer ist, je mehr sie in praktische Feldaktivitäten einbezogen wurden. Darüber hinaus sind lokale Gemeinden und insbesondere die indigene Bevölkerung eine unglaubliche Wissensquelle, die oft ignoriert wird, aber wichtige Informationen über die Biologie von wenig bekannten Arten liefern kann.

In diesem Projekt wird daher der Fokus auf die Umsetzung von gemeinschaftsbasierten Maßnahmen (community-based conservation) zum Schutz der Gürteltiere in den Llanos von Kolumbien gesetzt. Das geplante Projekt wird besonders im östlichsten Teil der Llanos von Kolumbien umgesetzt, im Tuparro Biosphere Reserve, dem Ramsar Feuchtgebiet und dem Naturschutzgebiet Bojonawi in der Nähe von Puerto Carreño.



Viele weitere Informationen und Links sind auf http://www.zootier-des-jahres.de zu finden.
Helfen Sie jetzt! Die Aras benötigen Ihre Unterstützung und Ihre Spende.
Spendenkonto: Volksbank im Unterland, BIC: GENODES1VLS
IBAN: DE21620632630054550041, Verwendung: Zootier des Jahres - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -